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Worte zur Passionszeit

Liebe Gemeinde,
am Anfang der Passionszeit steht eine erstaunliche biblische Geschichte: die „Versuchungsgeschichte“: Jesus wird vom Geist Gottes in die Wüste geschickt. Nachdem er 40 Tage und Nächte gefastet hatte, trat der Versucher an ihn heran, versuchte ihn und sprach: Bist du Gottes Sohn, so zaubere doch aus diesen Steinen Brot… Sie kennen die Geschichte. Die dritte Versuchung ist, dass der Versucher ihm die Macht über alle Reiche der Welt verspricht unter der Bedingung, dass Jesus den Satan, den Versucher anbeten soll. –
Wäre es nicht gut, wenn Jesus, der Sohn Gottes, die weltliche Macht auf Erden hätte? Würde sich dann nicht alles zum Guten wenden? Würde Bestrafung dann durch Vergebung ersetzt werden? Würde dann überall Menschenfreundlichkeit sein? Kein Hass wegen anderer Hautfarbe, keine Ausgrenzung wegen Anders-Sein? Keine „Remigration“, kein Egoismus, kein Krieg, keine Diskriminierung? All die großen Themen, die so große Probleme machen und uns sorgen.
Jesus der Herrscher über all diese irdischen Probleme? Aber - wollten wir das wirklich? Und wie soll das gehen? Weltliche Macht ist doch immer territorial begrenzt. Und die Zeit eines jeden Machthabers ist auch -Gott sei Dank- einmal abgelaufen. Aber dennoch – die weltliche Macht in Jesu Händen… wäre dann nicht alles gut?
Jesus aber sieht in diesem Angebot eine Versuchung und lehnt es ab.
Macht auf Erden ist wohl immer begleitet von Macht-Missbrauch. Macht verleitet zum Bösen. Ein Mensch mit Macht wird zum Despoten, zum Diktator, zum Kriegsherrn. Macht verleitet zur Willkür.
Ob Jesus diese Gefahren sieht?
Als Jesus vor Pilatus steht, weil er verklagt wird als „König“, denn das Volk hatte ihn als König ausgerufen, antwortet er: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Jesus ist ein König, aber nicht von einem irdischen Reich, sondern vom himmlischen Reich. Wo ist das? Wo ist das Reich Gottes?
Jesus sagt: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“, überall dort, wo Liebe ist, wo Menschen einander beistehen, wo Gutes getan wird. Wo ich barmherzig bin, wo ich verzeihe, wo Liebe den Hass besiegt. Das ist Jesu Reich.
Jesu Reich ist in uns. „Ausgegossen in alle Herzen der Menschen“, erzählt die Pfingstgeschichte. Überall, wo das Gute in uns zur Tat wird, bricht Jesu Reich auf, wird es sichtbar.
Karfreitag zeigt uns, dass das Gute auch in den Tod geschickt wird. Ostern aber zeigt, dass sich das Gute nicht unterkriegen lässt, es wird immer wieder zu neuem Leben auferweckt.
Das Gute auf der Welt. Ich darf es hineintragen, jeden Tag neu.
Lassen wir es Ostern werden. Zu Ostern, besser wäre an jedem Tag. Amen.
 

Eine stille Passionszeit und eine fröhliche Osterzeit

Ihr Pfarrer Johannes Menard

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Veröffentlichung

So, 18. Februar 2024

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